Antwort auf: Variationskoeffizient

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Oliver JanzOliver Janz
Verwalter

    Nehmen wir an sie möchten untersuchen, ob die m²-Mieten oder die m²-Kaufpreise von Wohnungen in München stärker streuen.

    – Durchschnittlicher Mietpreis: 23,06 € pro m²
    – Durchschnittlicher Kaufpreis: 7.640 € pro m²

    Nehmen wir an die Standardabweichungen sehen wie folgt aus:

    – Standardabweichung Mieten: 10 €
    – Standardabweichung Kaufpreise: 500 €

    Eine Aussage darüber, ob die Mieten oder die Kaufpreise stärker streuen ist auf Basis dieser Daten so nicht möglich. Zwar sind 500 € mehr als 10 € aber die beiden Zahlen beziehen sich auf unterschiedliche Zahlenräume bzw. Mittelwerte. Sie können nicht direkt miteinander verglichen werden. Sie müssen erst mit Hilfe des Mittelwertes “relativiert” werden. Genau das macht der Variationskoeffizient (Stabw/Mittelw.):

    Mieten: 10 € / 23,06 € = 0,4337

    Kaufpreise: 500 € / 7.640 € = 0,065

    Wir sehen, dass der Variationskoeffizient der Kaufpreise deutlich niedriger ist als der der Mieten. Damit wissen wir, dass die Kauspreise deutlich weniger um den Mittelwert streuen als die Mieten.

    PS: Die durchschnittlichen Miet- und Kaufpreise pro m² sind übrigens reale Werte. Ganz schön teuer in München. Die Standardabweichungen sind erdacht.